Wie wollen OMV und Clariant ihren CO2 Fußabdruck reduzieren?

Wie wollen OMV und Clariant ihren CO2 Fußabdruck reduzieren?

OMV und Clariant haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, um ihre Bemühungen zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks in der Ethylen- und Ethylenoxid-Lieferkette zu beschleunigen. Diese Partnerschaft zielt darauf ab, den Übergang zu erneuerbarem Kohlenstoff in Europa voranzutreiben und die Nachfrage nach nachhaltigeren Chemikalienlösungen zu bedienen.

Nachhaltiges Ethylen als Schlüsselelement: Herstellung von Ethoxylaten

OMV wird Clariant mit Ethylen beliefern, das einen niedrigeren CO2-Fußabdruck aufweist. Dieses Ethylen wird es Clariant ermöglichen, ihr Portfolio an biobasierten Ethylenoxid-Derivaten zu erweitern, die zur Herstellung von Ethoxylaten verwendet werden – wichtige Chemikalien, die in einer Vielzahl von Branchen zum Einsatz kommen. Diese biobasierten Derivate helfen Clariant, den CO2-Fußabdruck ihrer Kunden zu reduzieren, indem sie fossiles CO2 aus der Wertschöpfungskette eliminieren.

Christian Vang, Business President bei Clariant, betonte, dass die Partnerschaft ein entscheidender Schritt sei, um den Kunden die Herstellung von Ethoxylaten mit geringerem CO2-Fußabdruck zu ermöglichen. Dies sei besonders relevant, da die Nachfrage nach nachhaltigeren Lösungen in Europa steigt.

OMVs Engagement für erneuerbare Chemikalien: ISCC PLUS-Zertifizierung

OMV hat sich in den letzten Jahren als Vorreiter in der Produktion von zirkulären und erneuerbaren Chemikalien etabliert. Das Unternehmen nutzt ein integriertes Geschäftsmodell, das verschiedene Teile der Wertschöpfungskette verbindet und sowohl biobasierte als auch recycelte Rohstoffe bereitstellt. Durch diesen Ansatz kann OMV nicht nur die CO2-Emissionen in der Chemieproduktion reduzieren, sondern auch die Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit erhöhen.

Daniela Vlad, Executive Vice President bei OMV, betont, dass die Förderung zirkulärer Rohstoffe ein zentraler Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie von OMV ist. Mit der ISCC PLUS-Zertifizierung des Massenbilanzansatzes kann OMV außerdem nachweisen, dass ihre Lösungen tatsächlich zur Reduktion von Emissionen beitragen.

Ethanol-to-Ethylen-Technologie (E2E) und Co.

Beide Unternehmen wollen zudem neue Technologien erforschen, die ihre Nachhaltigkeitsziele unterstützen. Ein Beispiel ist die Ethanol-to-Ethylen-Technologie (E2E), die fossile Rohstoffe durch erneuerbare Alternativen ersetzen kann. Im Rahmen der Partnerschaft werden OMV und Clariant ihre Forschungsergebnisse teilen und gemeinsam eine Ökobilanz-Methode entwickeln, um die CO2-Reduktion in der gesamten Lieferkette zu messen.

OMV hat bereits an mehreren Standorten, darunter Burghausen in Deutschland und Schwechat in Österreich, mit der Produktion erneuerbarer Chemikalien begonnen. Bis 2030 plant das Unternehmen, seine Kapazitäten für nachhaltige Produkte erheblich zu erweitern und ein Absatzvolumen von 1,4 Millionen Tonnen zu erreichen.

Gemeinsame Nachhaltigkeitsziele bis 2030

Die Zusammenarbeit mit Clariant unterstützt OMV bei der Verwirklichung ihrer Klimaziele, die eine Reduktion der Treibhausgasemissionen in Scope 1 und 2 um 30 Prozent und in Scope 3 um 20 Prozent bis 2030 vorsehen. Clariant strebt im gleichen Zeitraum an, ihre Emissionen in Scope 1 und 2 um 40 Prozent und in Scope 3 um 14 Prozent zu senken.

Diese Partnerschaft stellt einen wichtigen Schritt für beide Unternehmen dar, um ihre CO2-Bilanz zu verbessern und zur Erfüllung der Klimaziele der Industrie in Europa beizutragen.


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