Wobei geht es bei dem decarbon1ze Pilotprojekt für Stromwärme von Vonovia?
Das decarbon1ze-Pilotprojekt von Vonovia nutzt überschüssigen Strom aus erneuerbaren Energien, um Warmwasser in Mehrfamilienhäusern zu erzeugen. Mit dem neuen Gesetz „Nutzen statt Abregeln“ (§13k Energiewirtschaftsgesetz) wird es möglich, Stromdirektheizungen in Gebäuden wirtschaftlich einzusetzen. Diese Technologie wandelt überschüssigen Grünstrom, der sonst ungenutzt bliebe, in Wärme um und speichert ihn in Warmwasserspeichern. So kann Gas als fossile Energiequelle reduziert werden und nur dann einspringen, wenn kein erneuerbarer Strom zur Verfügung steht.
Dieses innovative Konzept konnte der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck, bei einem Besuch eines Vonovia-Mehrfamilienhauses in Berlin persönlich erleben. Vonovia, das größte wohnungsunternehmen Europas, setzt dabei auf Tauchsieder und Stromdirektheizungen, die gemeinsam mit dem Energiewende-Start-up decarbon1ze entwickelt wurden. Diese flexiblen Verbraucher kommen dann zum Einsatz, wenn Wind- oder Solarenergie im Überfluss vorhanden ist.
Die neue Gesetzgebung bietet nun stabile Rahmenbedingungen, um die Nutzung erneuerbarer Energien im Gebäudebestand zu fördern. So können beispielsweise in Schleswig-Holstein, wo besonders viele Windenergie ungenutzt bleibt, Tauchsieder im großen Umfang eingesetzt werden, um Strom zu nutzen, der sonst „abgeregelt“ würde. Dies ermöglicht Einsparungen sowohl bei CO₂-Emissionen als auch bei Energiekosten.
Das decarbon1ze-Pilotprojekt zeigt, wie kleinere, kostengünstige Maßnahmen zur Dekarbonisierung des Gebäudebestands beitragen können. Es ist ein erster Schritt, um im Bestand erneuerbare Energien effizient zu nutzen, insbesondere in Regionen, in denen Wärmepumpen noch nicht flächendeckend eingesetzt werden können. Mit dieser Technik kann Vonovia ihr Ziel eines klimaneutralen Gebäudebestands bis 2045 vorantreiben.