Verkauf der Breuninger-Gruppe: Spekulationen und Unsicherheit
Gerüchte über einen möglichen Verkauf des Handelsunternehmens Breuninger sorgen derzeit für Aufregung. Laut Berichten der „Wirtschaftswoche“ und des „Handelsblatt“ könnte die Breuninger-Gruppe verkauft werden, was die Eigentümerfamilien Meilicke und van Agtmael vor finanzielle Erfolge stellen könnte. Vor 20 Jahren erwarben beide Familien je 40 Prozent der Breuninger-Anteile zu einem günstigen Preis von 41,1 Millionen Euro. Heute wird das Stuttgarter Unternehmen, vor allem durch seine Immobilien, auf rund zwei Milliarden Euro geschätzt. Breuninger wurde 1881 in Stuttgart gegründet und erzielte zuletzt über 1 Milliarde Euro Umsatz. Hochwertige Modeartikel stellen die Haupt-Produktgruppe dar. Breuninger ist auf der Liste der größten Handelsunternehmen in Deutschland aufgelistet.
Wachstum der Breuninger Gruppe
Breuninger ist in den letzten Jahren stark gewachsen und betreibt mittlerweile 13 Warenhäuser in Deutschland und Luxemburg sowie einen expandierenden Online-Handel. Doch das Unternehmen kündigte kürzlich die Schließung des Breuningerhauses in Reutlingen für Ende 2024 an, was Spekulationen über wirtschaftliche Schwierigkeiten nährt.
Trotz des prestigeträchtigen Images, das Breuninger pflegt, ist das Unternehmen für seine Arbeitsbedingungen in die Kritik geraten. Es gibt keinen Tarifvertrag, die Löhne gelten als niedrig, und die Mitarbeiter
erfahren wenig über die Entwicklungen im Unternehmen. So wurden die 6.500 Beschäftigten erst durch Medienberichte über die möglichen Verkaufspläne informiert. Die Geschäftsleitung äußert sich nicht zu den Gerüchten und auch intern wird den Mitarbeitenden keine klare Stellungnahme gegeben.
Unsicherheit bei Mitarbeitenden
Die Gewerkschaft Verdi hat bereits erste Anfragen von besorgten Breuninger-Mitarbeiter
erhalten, jedoch bleibt auch hier viel Unklarheit. Gewerkschaftsvertreter Wolfgang Krüger rät zum Abwarten, doch der fehlende Informationsfluss und der mangelnde gewerkschaftliche Einfluss machen die Situation für die Beschäftigten schwierig.
Helga Breuninger, ehemalige Erbin, erklärte, von den Verkaufsplänen überrascht zu sein, vertraue aber auf eine „gute Lösung“. Die Unklarheit über die Zukunft des Unternehmens und die mangelnde Kommunikation vonseiten der Geschäftsführung lässt jedoch viele Fragen offen.