Kolbus Maschinenbau stellt Insolvenzantrag: Sanierung in Eigenverwaltung geplant
Das traditionsreiche Maschinenbauunternehmen Kolbus aus Rahden (im Kreis Minden-Lübbecke) hat am Freitag, dem 19. Juli, einen Insolvenzantrag gestellt. Laut Medienberichten hat das Amtsgericht Bielefeld daraufhin ein vorläufiges Eigenverwaltungsverfahren angeordnet, das dem Unternehmen verbesserte Möglichkeiten zur Sanierung und Restrukturierung bieten solle. Kolbus zählt zur Liste der Maschinenbauer in Deutschland.
Laut Wilfried Kröger, dem Geschäftsführer von Kolbus, zielt dieses Verfahren darauf ab, die Unternehmensstruktur zu stärken und die 550 Arbeitsplätze zu erhalten. Für die nächsten drei Monate erhalten die Mitarbeiter
Insolvenzgeld von der Arbeitsagentur, bevor die Zahlungen wieder durch das Unternehmen selbst erfolgen sollen. Die laufenden Geschäfte, wie die Entwicklung, Produktion und der Vertrieb, werden unverändert fortgeführt.
Der Sachverwalter Stefan Meyer und der Generalhandlungsbevollmächtigte Maximilian Michelsen blicken optimistisch in die Zukunft und sehen gute Chancen für eine erfolgreiche Sanierung. Kröger betont zudem, dass die Maschinen des Unternehmens weiterhin stark nachgefragt sind und dass Projekte, die beispielsweise auf der Drupa-Messe im Mai abgeschlossen wurden, trotz des Insolvenzverfahrens fortgeführt werden.
Kolbus ist ein fast 250 Jahre altes Unternehmen, das sich seit dem Verkauf seines Geschäfts für Klebebinder und Buchlinien im Jahr 2018 auf Verpackungs- und Buchdeckemnaschinen sowie Teilefertigung und das Gießereigeschäft konzentriert. Trotz der damaligen Umstrukturierung beschäftigte Kolbus weiterhin rund 900 Mitarbeitende.
Das Eigenverwaltungsverfahren gibt dem Unternehmen die Möglichkeit, eine Lösung zu finden, die den Fortbestand sichert und das Vertrauen seiner Kunden bewahrt. Kolbus bleibt ein wichtiger Akteur in der Maschinenbaubranche, insbesondere im Bereich Verpackungsmaschinen, wo die Nachfrage hoch ist.